Die Dreigroschenoper

Stück von Bertolt Brecht (1898-1956, Deutschland), bestehend aus drei Akten, auf 80 Seiten. Uraufführung 1928. Die »Dreigroschenoper» basiert auf John Gays «Beggar's Opera». Wie bei jeder Oper handelt es sich um ein Theaterstück mit Gesangseinlagen; die Songs von Brecht mit der Musik von Kurt Weill sind weltberühmt geworden. Die Geschichte spielt in Soho, schätzungsweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Personen sind alle Angehörige der unteren Arbeiterklasse, die sich mit List und Betrug ihren Lebensunterhalt verdienen. Jonathan Peachum lässt sämtliche Bettler der Stadt London für sich arbeiten. Als seine Tochter ohne sein Wissen Mackie Messer, den Gangsterboss, heiratet, reagiert Peachum wütend und hetzt die Polizei auf seinen unerwünschten Schwiegersohn. Mackie kann aber dank seinen guten Beziehungen zur Polizei fliehen. Am Ende wird er aber doch gefasst und zum Tode verurteilt. Doch Brecht will die harte Realität für einmal versüssen: Die frisch gekrönte Königin spricht ihn in letzter Sekunde frei und erhebt ihn in den Adelsstand. Somit findet die Geschichte ein zweites, glückliches Ende, das nur umso mehr die geschilderte Realität kontrastiert, die alles andere als gerecht, erfreulich und harmonisch ist. Bertolt Brecht spricht sich in diesem Stück in sarkastischer Weise gegen die kapitalistische Ordnung aus. Die Dreigroschenoper kann einen anregen, sich eingehender mit der Kritik an der Ausbeutung des Menschen zu beschäftigen. Von Brecht stammen ausserdem «Mutter Courage und ihre Kinder«, «Der kaukasische Kreidekreis», «Der gute Mensch von Sezuan», «Das Leben des Galilei» und «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny».

Quelle: Frey, Pascal (Hg.), «Was lesen?, Ein Lexikon zur deutschen Literatur», 2003, Bern

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