Trafalgar service

Letzter Tag vor den Ferien! Ein Mittwoch, zugegebenermassen ein wenig ein ungewöhnlicher Tag, um die Ferien einzuläuten, aber man beklagt sich ja nicht. Der 18. Oktober ist aber nicht nur wegen dem Ferienanfang ein erinnerungswürdiger Tag, sondern auch darum, weil an ihm Lord Nelson gedacht wird. Horatio Nelson hat im Jahr 1805 für Grossbritannien eine Seeschlacht gegen Frankreich gewonnen. Eigentlich ist er am 21. Oktober gefallen, aber warum nicht die Ferien ein paar Tage vorziehen, um seinen Todestag am 18. zu feiern. Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt (nun zeigt sich, wer aufmerksam mitdenkt) ist Nelson an die Norwich School gegangen und deshalb ist auch ein Haus nach im benannt, was hätte er sich anderes wünschen können. Ja vielleicht einen ‚remembrance service‘ und auch diesen Wunsch hat die Schule dem angeblich eher eitlen Mann von den Lippen gelesen.

Die Gebete und Gesänge, welche für diesen alljährlichen Gottesdienst verwendet werden sollen, sind auch schon im Gebetbuch aufgelistet und an das wird sich gefälligst auch eins zu eins so gehalten. Der Pastor hat die Gebete vorgelesen und wir haben im Chor mit ‚Amen‘, God’s Mercy‘ oder wie man halt einem Gebet so die nötige Dramatik verleiht, geantwortet. Ich meinerseits war immer eine Viertelsekunde zu spät, aber ich denke, das kommt mit der Übung. Ein paar Lehrer und Schüler haben darauf Texte über den grossartigen Nelson abgelesen, ja ich schreibe mit Absicht abgelesen, weil es mich nervt, wenn man bei einer Präsentation den Text nicht einmal halbwegs auswendig lernt und ihn dann einfach in einem Affentempo runterliest. Es wurde zugegeben das Nelson vielleicht ein wenig einen schwierigen Charakter hatte, aber dass man doch so viel daraus lernen kann, wie er seinen Traum verfolgt hat. Nun ja, da gäbe es sicher noch andere Beispiele, aber man lächelt und nickt. Der Gottesdienst wurde mit ein paar sehr patriotischen Liedern beschlossen, die beschrieben, wie der Common Wealth doch glücklich darüber sein darf, wie Grossbritannien ihn erzog. Zugegeben, das habe ich jetzt zwischen den Zeilen gelesen, aber es stand ziemlich fettgedruckt zwischen den Zeilen.

Schliesslich haben wir eine Minute für Nelson geschwiegen und ein paar Blumenbouquets bei seiner Statue niedergelegt. Jetzt muss der Arme wieder bis nächstes Jahr warten, bis man sich seiner Grossartigkeit und bewundernswerter Rücksichtslosigkeit erinnert.