Clubbing

In England gehört es bekanntlich zum guten Ton, an einem Freitagabend in einen Club zu gehen und das eine oder andere Gläschen zu trinken. Nicht nur in England natürlich, aber es scheint hier schon fast Volksbrauch zu sein. In Norwich ist es ja auch so heiss, da muss man schon schauen, dass man nicht verdurstet. Dem haben wir uns natürlich gefügt, man will ja nicht für unangepasst gehalten werden. Die Land Lady der anderen German assistant hat uns gefragt, ob wir nicht an den Event, bei dem sie djt (keine Ahnung wie ich das schreiben soll) kommen wollen. Auf die Frage, was für Musik denn gespielt werden würde, hat sie geantwortet, alles von House bis Reggae. Wie bitte soll ich mir das vorstellen? Ist das eine Umschreibung dafür, dass einfach alles gespielt wird oder wird nur House und Reggae gespielt (dann wäre aber das „alles“ überflüssig, denn House und Reggae ist nicht alles, was es an Musik gibt, glücklicherweise) oder noch eine Musikrichtung, die mitten drin liegen würde, was immer das dann wäre. Diese Beschreibung hat meine Begeisterung ein klein wenig gedämpft, da ich doch der Meinung bin, dass Musik eine gewichtige Rolle einnimmt, wenn es darum geht, ob der Abend gut oder schlecht werden wird. Ganz positiv eingestellt habe ich mir eingeredet, dass die erste Variante zutrifft. Das wär ja nicht so schlimm, wenn mal ein nicht so geschätzter Song gespielt werden würde, man ist ja nicht so.

Den Pub habe ich schon einmal von aussen gesehen und es hat mich sowieso interessiert, den mal von innen zu begutachten. Leider war er eher unscheinbar. Nicht so gemütlich mit Holz ausgestattet oder sonst irgendwie, wie man sich das so aus Filmen vorstellt und es ja auch in Norwich gibt. Dieser gehört aber jetzt eben nicht in diese Kategorie. Der Eintritt von stolzen fünf Pfund hat uns auch dazu verpflichtet Reverse Phone Lookup , das beste aus dem Abend zu machen und uns der Möglichkeit beraubt, uns später davonzuschleichen. Ladies‘ night hiess die Nacht, charity für Frauen in schwierigen Situationen, nun da habe ich ja zumindest etwas Gutes getan, das kann ja nicht jeder von sich behaupten.

Der Abend hat gar nicht schlecht angefangen: Eine Dame, die so Singer/Songwriter-Songs gesungen hat. Akustisch, also ganz nett. Auch das Auge hatte seine Freuden: Vor mir stand eine Frau in einem bordeauxroten samtigen Bodyanzug. Die Frage, was sie hätte darstellen sollen oder was für einem Modetrend sie folgt, wäre mir zu anspruchsvoll, aber man liebt sie ja, die Individualisten. Dass die Leute ein wenig (manche auch mehr) hipsterig angezogen waren, gab mir Hoffnung, dass der Event vielleicht doch auch musikalisch ertragbar bleibt. Ich mag Indie und ich habe gemeint, die Hipsters auch. Aber so täuscht man sich. Es gibt anscheinend auch Hipsters, die sehr gerne House hören. Natürlich muss er immer noch so ein bisschen den independent Touch haben. Der wird hergestellt, indem der DJ einfach ein paar edgy Wörter hereinruft oder ein bisschen an der Schaltplatte herumkratzt (ja, Schaltplatten sind ein Muss, jeder Mainstream-o kann sich eine CD kaufen).

Am Anfang habe ich mir die Frage gestellt, ob es möglich und üblich ist, House und Reggae zu mixen. Nun ja, hier offensichtlich schon. Wir haben ernsthaft unser Bestes gegeben. Das muss man, man hat ja schliesslich dafür bezahlt. Die Aufgabe war aber nicht einfach und gegen ein Uhr muss ich so jämmerlich niedergeschlagen ausgesehen haben, dass man sich meiner erbarmt hat.

Trotz allem darf ich guten Gewissens sagen, dass es ein interessanter Abend war und lehrreich noch dazu.

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