Adalina

Erster Roman von Silvio Huonder aus Chur (geb. 1954, Schweiz). Das Buch hat 191 Seiten und 18 Kapitel, ist 1997 erschienen und spielt in Chur. Es geht um Johannes, der seit zwanzig Jahren in Berlin lebt und zurück in seine Geburtsstadt Chur kommt. Er geht nicht nur geographisch, sondern auch zeitlich zurück in seine Vergangenheit. Er erinnert sich an die erste, grosse Liebe 1976. Huonder beschreibt in einer leichten und poetischen Sprache die Vergangenheit und die Gegenwart, wobei Grenzen zwischen den Zeitebenen immer mehr verwischen, bis sie ganz verschwinden. Die Erinnerungen werden wieder ganz lebendig: Die schwierige Schulzeit, die Demütigungen der Mitschüler, das problematische Verhältnis zu den Eltern, die Adoleszenz, die Probleme mit seiner Vorhautverengung, die erste Liebe mit seiner Cousine Adalina und deren tragischen Tod. Die Mitschuld Johannes an deren Tod und die ganze unbewältigte Vergangenheit, die ihn sein Leben lang begleitet hat, holt ihn ein. Das Buch ist auf eine Art spannend, gefühlsvoll und auch humorvoll. Es geht um Adoleszenz, Liebe und Sühne. Das andere Buch von Huonder heisst «Übungsheft der Liebe».

Quelle: Frey, Pascal (Hg.), «Was lesen?, Ein Lexikon zur deutschen Literatur», 2003, Bern

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