Die Physiker

Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt (1921-1990, Schweiz); erschienen 1962 auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Das Stück spielt in einem Irrenhaus. Johann Wilhelm Möbius, der berühmteste Physiker der Welt, ist dorthin geflüchtet und hat damit seine Freiheit geopfert, um die Menschheit vor dem Untergang zu retten, der durch seine physikalische Entdeckung ausgelöst würde. Möbius versucht, Einfluss auf die Auswirkungen seiner Entdeckung zu nehmen, indem er sie vor der Menschheit schützt. Doch das krampfhafte Verhindern der Enthüllung bewirkt genau das Gegenteil. Die Erfindung gelangt in die falschen Hände. Die Frage, wer im Irrenhaus wirklich verrückt ist, wird erst am Schluss des Buches beantwortet.
Das Buch enthält rund 80 Seiten, ist in einer einfachen, witzigen Sprache geschrieben und von schrägen Charakteren belebt — Einstein und Newton treten in Hauptrollen auf. Empfehlenswert ist die Komödie für alle, die sich mit den Bedrohungen wissenschaftlicher Forschung auseinandersetzen und die Frage nach den Verantwortlichen für die Zerstörungen des menschlichen Fortschritts stellen. Auch andere «Komödien» Dürrenmatts hinterlassen dieses typische mulmige Gefühl: «Der Meteor», «Romulus der Grosse», «Die Panne».

Quelle: Frey, Pascal (Hg.), «Was lesen?, Ein Lexikon zur deutschen Literatur», 2003, Bern

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